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Fachleute schlagen Alarm
«Für die Jugendlichen wird es ein langer Weg zurück in die Normalität sein», sagt die Psychologieprofessorin Schmidt. Es sei zwar wichtig, dass sich die Jugendlichen während der Pandemie online austauschten. «Der Verlust der Kontakte lässt sich durch Social Media aber nur teilweise kompensieren. Im echten Leben funktioniert es eben doch ganz anders.» Von Social Media seien die Jugendlichen schnelle Likes und kurze, oft positive Nachrichten gewohnt. «Es ist eine geschönte Welt mit wenig Raum für negative Erlebnisse und psychische Probleme.» NZZ 22.01.2020 Und hier setzt Talkline an! Der gegenseitige Austausch tröstet. Macht euch Mut. Seid echt und authentisch. Durch Zuhören wird auch Emphatie gefördert, weil die Ablenkung von Äusserlichkeiten entfallen. Eine empathische Welt ist automatisch eine bessere Welt. Wie sich Schulschliessungen auf die Mediennutzung auswirken, zeigt ein Blick ins Ausland. In der «New York Times» berichten Suchtexperten von einem alarmierenden Anstieg der Mediennutzung von Jugendlichen weltweit, der nach der Pandemie in einen «epischen Entzug» münden werde. 14-Jährige, die vor dem Lockdown ein normales Leben geführt hätten, sässen heute bis zu 40 Stunden pro Woche vor ihrer Xbox. In Deutschland verbrachten die Jugendlichen im Corona-Frühling 2020 werktags im Durchschnitt knapp 140 Minuten mit Computerspielen, wie die Längsschnittstudie der deutschen Krankenkasse DAK zeigt. Im Vergleich zum Herbst 2019 entspricht das einem Anstieg von 75 Prozent. Die Nutzung von Social Media stieg im gleichen Zeitraum um 66 Prozent. Für die Schweiz existieren abgesehen von der James-Studie noch keine vergleichbaren Daten, die Zahlen dürften sich aber etwa im gleichen Rahmen bewegen. Neu ist das Problem nicht. Laut der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 zeigen 11,2 Prozent der 15- bis 24-Jährigen eine problematische Internetnutzung – keine andere Altersgruppe ist stärker betroffen. Die HBSC-Studie 2018 der Stiftung Sucht Schweiz kam zu dem Resultat, dass ein Viertel der 15-Jährigen Social Media zur Flucht vor Ängsten und Stress nutzt. Die Corona-Krise und die sozialen und wirtschaftlichen Folgen begünstigten diesen Trend, schreibt Sucht Schweiz. NZZ 22.01.2020 Wenn Jugendliche einsam sind oder werden ist das verstörend. Ist das doch die aufregendste Zeit im Leben. Wie will man denn in der Pandemie die Welt erobern? Mit Maske neue Leute kennenlernen? Blind-Date-Call soll euch ein Stück Unbeschwertheit zurückbringen. |